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AutorenbildAndrea Spehr

Abenteuer trotz Trauer: Fünf junge Witwen planen Reise nach Schottland

Welcher Schwierigkeit sehen sich jung Verwitwete gegenüber, insbesondere, wenn der

Verlust ihres Partners oder ihrer Partnerin noch nicht allzu lange her ist? Das Alleinreisen

wird von vielen als besonders herausfordernd erlebt, da das Fehlen des geliebten Menschen eine ungewohnte Leere und Stille mit sich bringt, die während einer Reise dann noch viel deutlicher wahrgenommen wird.


Nachdem ich im April 2022, eineinhalb Jahre nach dem Tod meines Mannes, die Faszination

des Wanderns auf dem portugiesischen Jakobsweg kennenlernen durfte, wuchs in mir der

Wunsch, mich erneut mit einem Rucksack auf die Wanderschaft zu begeben. Dieses Mal

aber nicht alleine, da es einfach schöner ist, Eindrücke und Erfahrungen auf dem Weg mit

anderen Menschen zu teilen.


So heftete ich Anfang 2023 die Anfrage, wer Lust auf „Walk and Talk in den Schottischen

Highlands“ habe, ans virtuelle „Schwarze Brett“ einer Internet-Seite für jung Verwitwete.

Innerhalb kürzester Zeit meldeten sich bei mir sechs Frauen aus ganz NRW, Hessen und

Niedersachsen. Nach dem Austausch von zahlreichen Whats-App-Nachrichten, erfolgte dann im August 2023 ein erstes Kennenlern-Wochenende in Lippstadt, um zu schauen, ob die Chemie zwischen uns stimmen würde und in was für einem Rahmen so eine Wanderung vorstellbar sei.


Mit gemischten Gefühlen reisten wir an, und stellten dann schnell fest, dass wir - trotz aller

Unterschiede hinsichtlich Alter, Beruf oder auch Interessen - im Großen und Ganzen auf

derselben Wellenlänge liegen. Der Verlust unseres Lieblingsmenschen ist ein gemeinsames

Thema, das uns geprägt hat und verbindet. Alle stimmten darin überein, wie gut es sei, seine Gefühle und Gedanken vor den anderen weder rechtfertigen noch erklären zu müssen.


„Jeder kann mich verstehen und nachvollziehen, wie es mir geht“, waren wir uns einig.

Die Pläne für eine gemeinsame Wanderung wurden an diesem Wochenende konkretisiert.

Es zeigte sich allerdings, wie herausfordernd es sein kann, die Terminkalender von sieben

Frauen unter einen Hut zu bringen. Schließlich entschieden wir uns für eine zehntägige Tour auf dem Schottischen Highland Way, der von Glasgow nach Fort William führt. Die Reise soll Mitte Mai 2024 stattfinden und ihren Abschluss in Edinburgh haben.


Leider mussten zwei von uns ihre Teilnahme doch noch absagen. Daher buchten wir im

Dezember 2023 für eine Gruppe von fünf abenteuerlustigen Frauen Unterkünfte in Hostels,

Bed and Breakfasts und einer Ferienwohnung im schottischen Hochland.

Um zu sehen, wie es um unsere Fitness bestellt ist, verabredeten wir uns für einen

Wandertag an einem Samstag im März. Als Startpunkt wählten wir das kleine Städtchen

„Bönen“, das südlich von Hamm liegt, da es fast mittig zu unseren jeweiligen Heimatorten

liegt und auch mit der Bahn zu erreichen ist. Über Komoot erhielten wir einige

Tourenvorschläge, von denen wir eine gut 10 km lange Strecke auswählten, an deren Ende

die Einkehr in einer Gaststätte stehen sollte. Leider konnten wir nur in kleiner Besetzung

starten, da Urlaubspläne und eine Erkrankung die Teilnahme von zweien aus unserer Gruppe verhinderten.

Froh gelaunt starteten drei von uns in farbenfrohen Outdoor-Hosen und -Jacken in den Tag, was Friederike zu dem humorvollen und zur Jahreszeit passenden Kommentar verleitete: „Wir sehen aus wie bunte Ostereier…“


Gruppenbild, drei Personen mit Regenjacken

Zum Glück bewahrheitete sich die Regenwarnung verschiedener Wetter-Apps nicht, so dass

wir trockenen Fußes über Waldwege und an Straßen entlang den beginnenden Frühling

genießen konnten. Mal fröhlich, mal nachdenklich plaudernd vergingen drei Stunden wie im Fluge. Unser Wandertag hat die Vorfreude auf unsere Reise im Mai noch gesteigert!



 

Wie es weitergeht? Ich werde berichten!

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